BAH-Veranstaltung zum Europäischen Antibiotikatag
10117 Berlin
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Im April diesen Jahres hat die Europäischen Kommission im Rahmen eines Vorschlages zur Überarbeitung des europäischen Arzneimittelrechtes ihr Konzept zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen vorgestellt.
Neben zahlreichen weiteren Vorschlägen rund um die Themen Innovation und Zugang zu erschwinglichen Arzneimitteln, Umweltverträglichkeitsprüfungen und Maßnahmen zur Vereinfachung regulatorischer Anforderungen schlägt die EU-Kommission vor, in einer überarbeiteten Richtlinie künftig alle sogenannten „Antimicrobials“ europaweit unter die Verschreibungspflicht zu stellen. Gemäß der mitgelieferten Definition umfassen „Antimicrobials“ sowohl antibiotische als auch alle antiviralen und antimykotischen Arzneimittel. Demzufolge würden künftig sowohl Präparate gegen Lippenherpes (bspw. mit den Wirkstoffen Aciclovir oder Penciclovir) als auch Arzneimittel gegen Fuß-, Nagel-, Haut- und Vaginalmykosen nur noch auf ärztliche Verschreibung verfügbar sein.
Zum Teil sind diese Arzneimittel seit vielen Jahrzehnten in Deutschland verschreibungsfrei erhältlich. Diese Änderung hätte – wenn sie denn so kommen sollte – gravierende Auswirkungen sowohl für die Patienten als auch für Apotheker und Ärzte. In Deutschland werden in den o.g. Indikationen rund 50 Millionen Arzneimittelpackungen jährlich rezeptfrei abgegeben. Mit vielen Millionen zusätzlichen Arztbesuchen und auch Verordnungen wäre somit zu rechnen, verbunden mit erheblichen Kosten für die Gesetzlichen Krankenversicherungen.
Der BAH hat diesen Vorschlag sowie die zahlreichen weiteren Aspekte, die im EU-Pharmapaket enthalten sind, ausführlich kommentiert. Aufgrund der großen Bedeutung der o.g. antimikrobiellen Arzneimittel für die Selbstmedikation in Deutschland lädt der BAH im Vorfeld des diesjährigen Europäischen Antibiotikatages am 16. November 2023 zu einer wissenschaftlich-politischen Informations- und Diskussionsveranstaltung rund um das Thema Antibiotikaresistenzen und den sachgerechten Gebrauch von Antibiotika ein.
Im Mittelpunkt steht hierbei, neben einem Überblick über den aktuellen Stand zur Resistenzsituation, die aktuelle Revision der Arzneimittelgesetzgebung und die damit implizierten Auswirkungen auf antimikrobielle Mittel. Daher möchten wir im Rahmen eines Fachgesprächs mit Repräsentanten des Bundesministeriums für Gesundheit und der Apothekerschaft sowie der Krankenkassen über die Konsequenzen der angedachten Neuregelung sowie über mögliche alternative Konzepte diskutieren.
Zu dieser Veranstaltung, die am 16. November 2023 in der Zeit von 10.00 – ca. 13.00 Uhr im dbb forum Berlin, Friedrichstraße 169, 10117 Berlin stattfinden wird, möchten wir Sie ganz herzlich einladen.
Die Anmeldung ist bereits geschlossen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Karen Lenthe (lenthe@bah-bonn.de).