Homöopathische und anthroposophische Arzneimittel
Homöopathische und anthroposophische Arzneimittel sind Teil der so genannten „Besonderen Therapierichtungen“ (Phytotherapie, Homöopathie, Anthroposophische Medizin) und sind damit ein wichtiger Bestandteil des deutschen bzw. europäischen Arzneischatzes. Als apothekenpflichtige Arzneimittel unterliegen sie den hohen Anforderungen des Arzneimittelrechts und dürfen erst in Verkehr gebracht werden, nachdem sie ein arzneimittelrechtliches Genehmigungsverfahren (Zulassung oder Registrierung) erfolgreich durchlaufen haben. Für die Bewertung homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittel sind auch die auf europäischer Ebene erarbeiteten Kriterien z.B. der Homeopathic Medicinal Products Working Group (HMPWG) wichtig. Weitere spannenden Informationen finden Sie im Pharma Deutschland Faktenpapier Homöopathie und in den Key-Facts sowie in unserer Infografik.
Die Infografik zum Thema „Homöopathische Arzneimittel: Der Weg vom Hersteller zum Patienten“ zum Download finden Sie auch im unteren Bereich der Seite in verschiedenen Dateiformaten.
Der Arzt und Apotheker Dr. Samuel Hahnemann startete vor etwa 200 Jahren einen Selbstversuch: Er fand heraus, dass eine größere Menge Chinarinde das vorübergehende Auftreten von Malaria-ähnlichen Symptomen auslösen kann. Hahnemann ging davon aus, dass die Fähigkeit von Stoffen, ähnliche Symptome zu erzeugen, die Ursache für die Heilwirkung ist. In der Homöopathie ist dieser Wirkmechanismus besser bekannt als das Ähnlichkeitsprinzip.
Heute wird eine Vielzahl an homöopathischen Arzneimitteln hergestellt. Auch bei Pharma Deutschland sind viele Hersteller von homöopathischen Arzneimitteln organisiert. Pharma Deutschland setzt sich für die Interessen dieser Mitgliedsfirmen ein und unterstützt diese unter anderem bei fachlichen und regulatorischen Fragestellungen.
[glossar] Anthroposophische Arzneimittel :::
Auch Hersteller anthroposophischer Arzneimittel sind Mitglied bei Pharma Deutschland. Der Begriff „Anthroposophie“ setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern „anthropos“, der Mensch, und „sophia“, die Weisheit. Damit wird der sich selbst erkennende Mensch in den Mittelpunkt gestellt.
Ziel ist, den Einzelnen als vielschichtiges Wesen in Krankheit und Gesundheit zu verstehen – und seinen Heilungsprozess auf allen Ebenen zu aktivieren und/oder zu unterstützen. Die Anregung der Selbstheilungskräfte unterstützt den Menschen darin, seine Krankheit zu überwinden.
Die Anthroposophische Medizin verwendet für Arzneimittel fast ausschließlich natürliche Ausgangsstoffe. Die Wirkstoffe sind entweder mineralischen, metallischen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs.
Seit 1976 ist die Anthroposophische Medizin im Arzneimittelgesetz und seit 1989 als medizinische Richtung im Sozialgesetzbuch V gesetzlich verankert und anerkannt. [/glossar]
[glossar] Behördliche Prüfung :::
Homöopathische und anthroposophische Arzneimittel sind, wie oben beschrieben, seit 1976 im Deutschen Arzneimittelgesetz verankert. Bevor sie in der Apotheke abgegeben werden, müssen Homöopathika und Anthroposophika Kontrollinstanzen im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) durchlaufen.
Der Hersteller des Arzneimittels muss dabei Nachweise über die Herstellung, Prüfung und die hochwertige Beschaffenheit des Arzneimittels vorlegen. Auch Sicherheit und Wirksamkeit, beziehungsweise die homöopathische oder anthroposophische Anwendung des jeweiligen Arzneimittels, muss der Hersteller durch Literaturdaten oder eigene Untersuchungen belegen. [/glossar]
[glossar] Repräsentative Befragungen :::
Pharma Deutschland beauftragt auch regelmäßig repräsentative Befragungen zu homöopathischen Arzneimitteln.
In der aktuellen Umfrage (April 2023) unter Apothekern und PTAs haben wir das Stimmungsbild zu Homöopathischen und Anthroposophischen Arzneimitteln erfasst.
Im Dezember 2022 haben wir im Rahmen des Gesundheitsmonitors eine Brennpunktwelle-Umfrage in Deutschland mit Aussagen zu homöopatischen Arzneimitteln erhoben.
In einer Brennpunktwelle im Rahmen des Gesundheitsmonitors im Oktober 2021 war die integrative Medizin Thema der Befragung.
In den Jahren 2009 und 2014 führte das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Verbandes repräsentative Bevölkerungsbefragungen zum Image und zur Akzeptanz von Homöopathika durch. Die neuesten Ergebnisse zeigen, dass über die Hälfte der deutschen Bevölkerung bereits Homöopathika verwendet hat. Der Verwenderkreis wächst stetig weiter.
Auch eine repräsentative Befragung der Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK Health) im Jahr 2013 verdeutlicht die steigende Bedeutung von homöopathischen Arzneimitteln in Offizinapotheken. 90 Prozent der befragten Apotheker gaben an, dass die Nachfrage nach diesen Arzneimitteln in den letzten zehn Jahren gestiegen ist. [/glossar]
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