Pharma Deutschland veröffentlicht jedes Jahr umfassendes Zahlenmaterial zum Arzneimittelmarkt und der Gesundheitsversorgung sowie weitere wirtschaftspolitische Daten zur Pharmabranche in Deutschland.
Bei den Entwicklungen im Apothekenmarkt (inkl. Apothekenversandhandel) nach Umsatz und Absatz seit 2020 sind die Sondereffekte der Corona-Pandemie inklusive der zwischenzeitlichen Umsatzsteuerreduktion zu berücksichtigen.
Der Blick auf die letzten 20 Jahre macht deutlich, der Arzneimittelmarkt ist neben seinem unverzichtbaren Beitrag für die Gesundheit der Menschen, ein bedeutsamer wirtschaftlicher Wachstumsmotor. Die Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr über die letzten 20 Jahre zeigen, dass sowohl der Markt der verschreibungspflichtigen als auch der Markt der rezeptfreien, apothekenpflichtigen Arzneimittel regelmäßig nach Umsatz gewachsen ist.
Der Einbruch bei den rezeptfreien Arzneimitteln im Jahr 2004 ist auf die Herausnahme der rezeptfreien Arzneimittel aus dem Leistungskatalog der GKV im Zuge des GKV-Modernisierungsgesetzes (GMG) zurückzuführen. Die sich anschließenden Steigerungsraten beweisen aber, die Bedeutung der rezeptfreien Präparate für die Gesundheitsversorgung der Menschen und ihre Bereitschaft, selbst dafür Sorge zu tragen. Im Jahr 2020 erfolgte nochmals ein Einschnitt, da die Maskenpflicht während der Corona-Pandemie die Erkältungskrankheiten spürbar zurückdrängte. Als die Masken 2022 fielen, zeigten sich entsprechende Nachholeffekte.
Rezeptfreie Arzneimittel leisten millionenfach im Alltag der Menschen einen unverzichtbaren Beitrag um gesund zu werden oder gesund zu bleiben. Hingegen ist ihr Anteil am Umsatz im Apothekenmarkt (inkl. Apothekenversand) mit 10,5 % im Jahr 2024 eher gering. Rezeptfreie Medikamente sind offensichtlich effektive und effiziente Mittel der Gesundheitsversorgung. Der Status der Apothekenpflicht ermöglicht es dabei, dass die Menschen jederzeit eine qualifizierte heilberufliche Beratung durch einen Apotheker oder eine Apothekerin in Anspruch nehmen können. Dies ist gelebter Verbraucherschutz und leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Gesundheitskompetenz, der Therapieakzeptanz und zum Erreichen der Gesundheitsziele.