Pharma Deutschland befürwortet die Entlassung von Arzneimitteln gegen erektile Dysfunktion mit dem Wirkstoff Sildenafil aus der Verschreibungspflicht

17.01.2025 Apotheken spielen wichtige Rolle für sichere Selbstmedikation und schnellen Zugang zu wirksamen Medikamenten

Der Sachverständigenausschuss (SVA) für Verschreibungspflicht entscheidet am Dienstag, den 21. Januar 2025, über die Entlassung von Sildenafil, einem bewährten Wirkstoff gegen erektile Dysfunktion, aus der ärztlichen Verschreibungspflicht in die Apothekenpflicht.

Sildenafil ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer, die für ihre gefäßerweiternden (vasodilatierenden) Eigenschaften bekannt sind. Ein Sildenafil-haltiges Arzneimittel wurde 1998 von dem US-amerikanischen Unternehmen Pfizer unter dem Handelsnamen Viagra® auf den Markt gebracht und erlangte große Bekanntheit als Medikament zur Behandlung von erektiler Dysfunktion bei Männern.

Pharma Deutschland befürwortet grundsätzlich die Entlassung von sicheren und bewährten Arzneimitteln aus der Verschreibungspflicht in die Apothekenpflicht als Beitrag zur Stärkung der Autonomie von Patientinnen und Patienten. Für eine Entlassung von Sildenafil aus der Verschreibungspflicht spricht zusätzlich, dass Betroffene die Mittel gegen erektile Dysfunktion nicht mehr über illegale Quellen im Internet beschaffen müssen, wenn der einfache Zugang zu sicheren Arzneimitteln über die Apotheke möglich ist. 

Dr. Elmar Kroth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer von Pharma Deutschland, sieht darin eine vielversprechende Möglichkeit, einen niedrigschwelligen Therapiezugang für Betroffene zu schaffen: „Die Rezeptfreiheit von Sildenafil-haltigen Arzneimitteln ermöglicht Patienten den Zugang zu einer sicheren Therapie. Sie können die Medikation niedrigschwellig in der Apotheke ihres Vertrauens erwerben und dabei zusätzlich von der dortigen Beratungskompetenz profitieren. So können wir den illegalen Handel eindämmen und mehr Betroffene zur Vorsorge motivieren.“

Eine erektile Dysfunktion kann unter anderem ein Frühindikator für sich entwickelnde kardiovaskuläre Erkrankungen sein. ApothekerInnen könnten bei Hinweisen auf eine Erkrankung frühzeitig mit Patienten ins Gespräch kommen und die Empfehlung zum Arztbesuch aussprechen. Patienten können so gezielt zur ärztlichen Gesundheitsvorsorge motiviert werden und sich für ein Beratungsgespräch an ihren Hausarzt wenden. 

Eine aktuelle Umfrage* von Pharma Deutschland bestätigt, dass Apotheken vor Ort der Kanal der Wahl sind, um rezeptfreie Arzneimittel zu erwerben, unabhängig von der Altersgruppe. Laut der Studie kauften 62 Prozent der Befragten rezeptfreie Arzneimittel bevorzugt in einer Vor-Ort-Apotheke und begründeten dies unter anderem mit dem Vertrauen auf die Kompetenz von ApothekerInnen. „Die fachkundige Beratung in der Apotheke vor Ort fördert den verantwortungsvollen Umgang mit Arzneimitteln“, so Dr. Elmar Kroth.

Neuseeland, Großbritannien, Polen, Irland, Norwegen und die Schweiz haben bereits positive Erfahrungen mit dem Verkauf rezeptfreier PDE-5-Hemmer wie Sildenafil gemacht – ohne negative Auswirkungen auf die Patientensicherheit.

Pharma Deutschland sieht großes Potenzial in der Förderung der Selbstmedikation und der Erweiterung des Angebots rezeptfreier Arzneimittel. Der Verband setzt sich für verbesserte Beteiligungsmöglichkeiten der antragstellenden Arzneimittelhersteller bei Verfahren vor dem SVA ein und arbeitet an Vorschlägen, um den Prozess transparenter und effizienter zu gestalten.

 

* Die Online-Befragung (Computer Assisted Web Interview) wurde vom 4. bis 11. Dezember 2024 unter 1.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland durchgeführt und ist repräsentativ für die deutsche Gesamtbevölkerung. Die Umfrage finden Sie ebenfalls unterhalb dieser Pressemitteilung.

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