Spurenstoffdialog: Ausgewogene Maßnahmen nutzen Umwelt und Patienten
Mit geeigneten Maßnahmen lässt sich der Eintrag von Spurenstoffen ins Gewässer vermindern. Ein Ergebnispapier mit entsprechenden Empfehlungen für eine „Spurenstoffstrategie des Bundes“ haben Experten von Wasserwirtschaft, Kommunen, Bundesländern, Zivilgesellschaft, Industrie und Anwendern in einem Stakeholder-Dialog erarbeitet und heute dem Bundesministerium für Umwelt übergeben. Die Pharmaverbände BAH, BPI, Pro Generika und vfa haben daran mitgewirkt. Das Papier sieht Maßnahmen zu Wasch- und Pflanzenschutzmitteln, Arzneistoffen und anderen Chemikalien aus landwirtschaftlichem wie privatem Gebrauch vor, die bei Gewässeranalysen in Spuren gefunden wurden.
Dass ein Spurenstoff mit moderner Analytik nachweisbar ist, sagt noch nicht, ob das ein Risiko für Mensch und Umwelt bedeutet oder nicht. Im Sinne der Vorsorge sehen die Stakeholder aber unter anderem vor, den unnötigen Eintrag von Arzneistoffen ins Wasser zu reduzieren, ohne den Einsatz von Medikamenten im Bedarfsfall zu behindern. Unstreitig ist die medizinische Notwendigkeit, dass der Bevölkerung Medikamente für Therapie und Vorbeugung zur Verfügung stehen müssen.
Verbände BPI, BAH, vfa und Pro Generika bilanzieren: Die im Stakeholder-Dialog vereinbarten Maßnahmen zu Arzneimitteln sind geeignet, zugleich Vorsorge für die Umwelt zu treffen und den Patienten optimale Therapiemöglichkeiten zu erhalten.
Im Sinne der Herstellerverantwortung kooperieren Pharmaverbände und -unternehmen schon seit Jahren mit kommunalen Partnern, um die richtige Entsorgung unverbrauchter Medikamente zu fördern: Sie sollen nicht länger in Toilette oder Waschbecken gekippt werden. Dieses Engagement soll weiter ausgebaut werden. Auch Initiativen zur Entsorgung bestimmter schwer abbaubarer Röntgenkontrastmittel sind vorgesehen.
Pharmaunternehmen erhöhen auch stetig den Anteil gut biologisch abbaubarer Medikamente: So ist mittlerweile schon jedes zweite neue Arzneimittel ein hochwirksames Biopharmazeutikum auf Proteinbasis. Dazu zählen auch Biosimilars, also Nachbildungen biopharmazeutischer Originalmedikamente.
Der seit November 2016 geführte Stakeholder-Dialog zu Spurenstoffen hat auch dazu beigetragen, das Verständnis der verschiedenen Stakeholder füreinander zu erhöhen – so das einhellige Fazit der vier Pharmaverbände.
Hier geht es zur Pressemitteilung des Ministeriums.
Bildinformation:
Gruppenfoto Abschlussveranstaltung Stakeholder-Dialog.
Quelle: BMU/Sascha Hilgers