Pharma Deutschland fordert ausgewogene Maßnahmen für eine stabile GKV-Finanzierung

03.03.2025 Hauptgeschäftsführerin Dorothee Brakmann: Gesetzliche Krankenkassen könnten durch Ausweitung der Selbstmedikation sparen.

Die Krankenkassen befinden sich in einer schwierigen finanziellen Situation. 

Zu den Forderungen zur nachhaltigen Stabilisierung der Finanzlage des GKV-Systems sagt Pharma Deutschlands Hauptgeschäftsführerin Dorothee Brakmann: „Auch Pharma Deutschland unterstützt die Bestrebungen für eine stabile GKV-Finanzierung und fordert eine klare Abgrenzung zwischen beitragsfinanzierten Versicherungsleistungen und steuerfinanzierten, gesamtgesellschaftlichen Aufgaben.“

Pharma Deutschland setzt sich für eine nachhaltige und faire Stabilisierung der GKV-Finanzen ein. Dieses Ziel wird jedoch nur erreichbar, wenn die finanziellen Lasten gerecht und ausgewogen auf alle Beteiligten verteilt werden. Eine tragfähige Finanzierung der Sozialsysteme muss sich an deren jeweiligen Aufgaben orientieren. Pharma Deutschland kritisiert die Vorschläge des GKV-Spitzenverbandes, da sie einseitig bei der pharmazeutischen Industrie ansetzen.

„Die vorgeschlagenen Kostendämpfungsmaßnahmen zeigen nur in eine Richtung, denn sie besagen, dass maßgeblich die pharmazeutische Industrie zur Schließung der Finanzlücken herangezogen werden soll. Der starke Fokus auf Steigerungen bei Arzneimittelausgaben führt in die Irre.“ Denn der Anteil der Ausgaben für Arzneimittel an den Gesamtausgaben in der GKV ist seit Jahren stabil.

Die vorgeschlagene Anhebung des Herstellerabschlags für Arzneimittel stelle, so Brakmann weiter, eine massive Belastung für Unternehmen der Pharmabranche dar, und das in einer ohnehin schon angespannten Versorgungslage. Zudem würde die rückwirkende Einführung des Erstattungsbetrags den schnellen Zugang zu innovativen Arzneimitteln in Deutschland gefährden – für geringe Einsparungen bei gleichzeitig hohem bürokratischem Aufwand.

„Wir haben naheliegendere Effizienzen im GKV-System, die wir heben könnten. Auch bei Arzneimitteln: Eine von uns bereits mehrfach vorgeschlagene Maßnahme ist eine Ausweitung der Selbstmedikation“, führt Brakmann an. „Bereits heute spart statistisch jeder Euro, der für Selbstmedikation ausgegeben wird, jeweils knapp 14 Euro für die GKV ein.“

Mehr bewährte und sichere Wirkstoffe aus der Verschreibungspflicht zu entlassen, könnte dazu beitragen, das Defizit der Krankenkassen zu reduzieren und gleichzeitig die Autonomie der Patientinnen und Patienten zu stärken, ohne diese überbordend zu belasten.

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