Patienten nehmen Arzneimittel oft nicht richtig ein – dennoch ist Hilfe in vielen Fällen unerwünscht

27.07.2017 – Ein Drittel der Deutschen hält Hilfe bei der richtigen Einnahme von Arzneimitteln für entbehrlich. Besonders gering ist das Interesse bei Personen ab 60 Jahren. Dabei wäre mehr Unterstützung eigentlich notwendig, weil jeder Vierte in den letzten zwölf Monaten zumindest einmal ein Arzneimittel nicht wie vom Arzt verschrieben eingenommen hat.

18 Prozent haben in den letzten 12 Monaten ein Medikament vorzeitig absetzt, da es ihnen schnell wieder besser ging. 15 Prozent haben die Einnahme – zum Beispiel im Urlaub – einfach vergessen.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage des Deutschen Gesundheitsmonitors des BAH im zweiten Quartal 2017, die das Marktforschungsunternehmen Nielsen vierteljährlich im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) durchführt.

„Die Umfrage zeigt, wie wichtig es ist, Informationen zu Arzneimitteln so aufzubereiten, dass der Patient versteht, wie viel für ihn von der richtigen Einnahme abhängt“, sagt Dr. Hermann Kortland, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BAH. Das gelte vor allem für den Beipackzettel: „Denn keine andere Informationsquelle – mal abgesehen vom Arzt und Apotheker – wird von so Vielen konsultiert wie der Beipackzettel, nämlich von 62 Prozent“, so Kortland.

Dabei seien die meisten Informationen im Beipackzettel gesetzlich geregelt. Kortland: „Die Aufklärung der Patienten über Risiken ist unverzichtbar. Genauso wichtig ist es aber, künftig besser über den Nutzen eines Arzneimittels und über die richtige Anwendung zu informieren. Das ist elementare Voraussetzung für den Behandlungserfolg.“ 

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