Kritik an Landesärztekammer Baden-Württemberg
Pharma Deutschland zeigt sich besorgt über die am vergangenen Samstag getroffene Entscheidung der Landesärztekammer Baden-Württemberg, die Weiterbildung Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung zu streichen. Der Verband vertritt über 30 Hersteller von homöopathischen und anthroposophischen Arzneimitteln in Deutschland.
Diese Entscheidung der Landesärztekammer Baden-Württemberg gefährdet aus Sicht von Pharma Deutschland die Zukunft der integrativen Medizin und ignoriert das weit verbreitete Bedürfnis einer großen Gruppe von Patientinnen und Patienten, für die Komplementärmedizin ein wichtiges Angebot einer umfassenden Gesundheitsversorgung darstellt.
Die Streichung der Weiterbildung für Homöopathie widerspricht auch dem im Koalitionsvertrag „Jetzt für Morgen – Der Erneuerungsvertrag für Baden-Württemberg“ formulierten Grundsatz, die Therapievielfalt im Gesundheitswesen zu fördern. Im Koalitionsvertrag, der die Grundlage des Regierungshandelns im Bundesland Baden-Württemberg bildet, heißt es dazu: „Patientinnen und Patienten haben den Wunsch, im Krankheitsfall zwischen unterschiedlichen Angeboten und Therapien entscheiden zu können. Dazu gehört für viele Menschen auch die Komplementärmedizin. Wir setzen uns für den barrierefreien Zugang zu einer qualitätsgesicherten integrativen Medizin für alle ein.“
Pharma Deutschland teilt diese Ansicht und betont, dass die Homöopathie eine wichtige Ergänzung zur Schulmedizin darstellt und vielen Patientinnen und Patienten wertvolle therapeutische Optionen bietet.
Dr. Traugott Ullrich, Vorsitzender des Landesverbandes Baden-Württemberg von Pharma Deutschland, betont: „Die Entscheidung der Landesärztekammer ignoriert die Bedürfnisse und Wünsche vieler Patientinnen und Patienten, die von der ganzheitlichen Herangehensweise der Homöopathie profitieren. Zudem stellt die Entscheidung eine Einschränkung der Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte dar, die ihr Spektrum erweitern und ihren Patientinnen und Patienten eine umfassendere Versorgung bieten möchten.
Ullrich weist außerdem darauf hin, dass die Entscheidung der Ärztekammer dem politischen Schwerpunkt der Landesregierung entgegensteht, welcher darauf abzielt, den Gesundheitsstandort zu stärken. „Baden-Württemberg ist einer der stärksten Gesundheitsstandorte in Deutschland und überwiegend mittelständisch geprägt. Homöopathische und anthroposophische Arzneimittel werden überwiegend von hier ansässigen Unternehmen hergestellt und liefern damit einen wesentlichen Beitrag für die Wertschöpfung in ihren Regionen.“
Pharma Deutschland appelliert an die Landesregierung, sich für die Komplementärmedizin einzusetzen und die Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Homöopathie zu erhalten. Eine vielfältige und umfassende medizinische Ausbildung ist essenziell, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten gerecht zu werden und eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen.