Gemeinsam die Schlüsselindustrie Pharma/Biotech stärken
Mit dem heutigen Auftakt zum „Round Table Gesundheitswirtschaft“ beginnt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zusammen mit den Branchenverbänden einen Dialog über die Zukunftssicherung des Standorts Deutschland. Ziel ist eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Standortbedingungen für die industrielle Gesundheitswirtschaft und damit auch für die deutsche Pharmaindustrie. Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH), der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Pro Generika und der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) begrüßen den Austausch.
Han Steutel, Präsident des vfa, sagt: „Die pharmazeutische Industrie trägt mit ihrer Innovationskraft, topqualifizierten Arbeitsplätzen und einer hohen Wertschöpfung erheblich zur Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland bei. Sie war mit ihren Entwicklungserfolgen und Kooperationen zentraler Problemlöser für die Corona-Krise. Um diese Dynamik zu verstetigen braucht es eine entschlossene Politik für den Pharmastandort Deutschland. Nachhaltige Produktion, krisenfeste Lieferketten und eine innovative Gesundheitsversorgung sind nur möglich, wenn die wirtschafts-, forschungs- und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen innovationsfreundlich und für Unternehmen verlässlich sind. Das gerade verabschiedete GKV-Finanzierungsgesetz war da eindeutig ein Rückschritt.“
Dr. Katja Pütter-Ammer, Mitglied des BAH-Vorstands und geschäftsführende Gesellschafterin bei MEDICE, erklärt: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Interessen der Hersteller rezeptfreier wie auch rezeptpflichtiger Arzneimittel in dieses Dialogformat einzubringen und gemeinsam mit der Politik konkrete Vorschläge zu erarbeiten, wie der Pharmastandort Deutschland gestärkt werden kann. Hierzu ist unter anderem der Abbau unnötiger administrativer Auflagen und die Erleichterung von Genehmigungsverfahren notwendig. Weiterhin muss ein Weg für Preisanpassungen bei preisreglementierten Arzneimitteln in Anbetracht der Kostenexplosionen im Zuliefer- und Energiebereich gefunden werden.“
Marianne Boskamp, Mitglied im Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und Geschäftsführerin bei G. Pohl-Boskamp: „Ich will hier nicht jammern und kein Mitleid: Als pharmazeutisches Unternehmen sind wir gezwungen, auf die dramatische Preissteigerung unserer Zulieferer zu reagieren und werden unwirtschaftliche Arzneimittel vom Markt nehmen müssen. Das Problem, das dadurch entsteht, ist weniger eine unternehmerische, sondern vielmehr eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Wir freuen uns über die BMWK-Initiative, in der wir gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen können, um einerseits Patientinnen und Patienten adäquat und zuverlässig mit Basistherapeutika zu versorgen und andererseits globalen Handel und strategische Unabhängigkeit gegeneinander abzuwägen.“
Peter Stencio, Vorstandsvorsitzender von Pro Generika, sagt dazu: „Mit Blick auf die Versorgungssicherheit bei Arzneimitteln sind endlich politische Schritte nötig. Die zunehmenden Lieferengpässe bei Generika zeigen: Zur Gewährleistung einer sicheren Versorgung müssen Systembarrieren überwunden werden, die Investitionen in nachhaltige, resiliente und klimafreundliche Produktions- und Lieferketten derzeit verhindern.“