Deutsche EU-Ratspräsidentschaft: BAH unterstützt Diskussion für bessere Arzneimittelversorgung in Europa
Als Teil des assoziierten Programms der deutschen EU-Ratspräsidentschaft organisiert der BAH am 30. November und 1. Dezember 2020 in Berlin eine Konferenz zur Zukunft der Arzneimittelversorgung mit maßgeblichen Entscheidern aus Politik und deutschen und europäischen Institutionen im Gesundheitswesen. Der BAH hofft, mit dieser Veranstaltung einen Beitrag zu den Zielen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zu leisten und bis dahin vorliegende erste Ergebnisse interessierten Kreisen vorzustellen.
Ein wichtiger Punkt dabei ist die Stärkung der Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln. So hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Rückholung der Produktion nach Europa als eines der Ziele für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft formuliert. „Dieses Ziel sollte in einen gesamtwirtschaftlichen und internationalen Rahmen gestellt werden und idealerweise schon früh ansetzen“, so Cranz. „Die Produktion, die sich noch in Europa befindet, darf nicht noch weiter abwandern. Es gilt daher, international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen, die in Europa produzieren wollen.“
Der BAH begrüßt, dass die Digitalisierung innerhalb der EU weiter vorangetrieben werden soll und wird diesem Thema bei seinen eigenen Aktivitäten weiterhin besondere Beachtung schenken. Beispielsweise bietet die deutsche Ratspräsidentschaft die besondere Chance zur Schaffung eines „European Health Data Space“, der dem Austausch von Gesundheitsdaten dient und so die Forschung unterstützt.
Ein wichtiges gesundheitspolitisches Thema scheint aufgrund der Corona-Pandemie entgegen der ursprünglichen Planung in den Hintergrund zu rücken: die EU-HTA (Health Technology Assessment), die europaweit standardisierte Nutzenbewertung innovativer Arzneimittel und Medizinprodukte.
„Wir würden eine Wiederaufnahme in das Arbeitsprogramm begrüßen. Denn die EU-HTA bietet die fast einmalige Chance, eine einheitliche Nutzenbeurteilung zu etablieren – mit vielen Vorteilen für alle Patienten in der Europäischen Union“, sagt Cranz. Denn eine solche Regelung würde einen viel schnelleren und effizienteren Informationsaustausch ermöglichen – die Corona-Pandemie macht die Bedeutung deutlich.
„Besonders wichtig für die Arzneimittel-Hersteller in ganz Europa ist eine verstärkte Anerkennung ihrer Leistungen. Dies garantiert auch zukünftig den Erhalt einer starken Industrie, die selbstverständlich ein hohes Interesse an einer umfassenden Versorgung hat“, so das Fazit von Dr. Hubertus Cranz zur anstehenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft.