Arzneimittel bei Stiftung Warentest: Pauschale Bewertung verunsichert Patienten
„Die Aussage, dass jedes vierte rezeptfreie Arzneimittel keine gute Wahl sei, ist unseres Erachtens unzulässig und verunsichert Patienten. Ob ein auf seine Wirksamkeit und Sicherheit geprüftes rezeptfreies Arzneimittel empfehlenswert ist, sollte immer im Einzelfall – am besten im Gespräch mit dem Arzt oder Apotheker – bewertet werden“, sagt Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH). Damit kommentiert er die Bewertung rezeptfreier Arzneimittel der Stiftung Warentest in einer gestern vorgestellten Datenbank. Darin werden auch Arzneimittel als weniger geeignet beurteilt, die zu den am häufigsten von Patienten nachgefragten Produkten gehören. „Diese Arzneimittel sind aus gutem Grund beliebt. Sie erfüllen ja offensichtlich die Erwartungen der Patienten“, ergänzt Kroth.
Rezeptfreie Arzneimittel sind – wie alle Arzneimittel in Deutschland – behördlich zugelassen und auf ihre Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit hin geprüft. Sie sind in der Mehrzahl bereits seit vielen Jahren erprobt und gerade aufgrund ihres besonders günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses nicht verschreibungspflichtig. „Rezeptfreie Arzneimittel werden in der Regel bis zum Abklingen der Symptome angewendet. Aussagen zur längeren Einnahme sind somit unbegründet. Empfiehlt ein Arzt oder Apotheker ein rezeptfreies Arzneimittel oder hat der Patient selbst positive Erfahrungen damit gemacht, kann er es in der Regel ohne Bedenken anwenden. Selbstverständlich müssen immer die Hinweise in der Packungsbeilage beachtet werden“, ergänzt Kroth.