Anteil der Arzneimittelausgaben gesunken
Der Anteil der Arzneimittelausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist in den vergangenen zehn Jahren gesunken – und zwar von 17,6 Prozent im Jahr 2008 auf 16,4 Prozent im Jahr 2017. „Von einer ‚Verschärfung eines Hochpreistrends‘ bei Arzneimitteln kann also keine Rede sein“, kommentiert Dr. Hermann Kortland, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH), den Arzneiverordnungs-Report 2018 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Er verweist auf die jüngsten Berechnungen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG).
Nach vorläufigen Daten des BMG sind die anteiligen Ausgaben von Arznei- und Verbandmitteln in der GKV in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres unterdurchschnittlich gestiegen. Sie verzeichnen einen Zuwachs um 2,96 Prozent je Versicherten. Im Vergleich hierzu stiegen die Verwaltungskosten der Krankenkassen um 5,6 Prozent und die Gesamtausgaben der GKV um 3,07 Prozent an. „Betrachtet man die Arzneimittelausgaben im Gesamtkontext, wird schnell klar, dass sie nur moderat gestiegen sind“, sagt Kortland.
Er weist außerdem auf die zahlreichen Preisregulierungsmaßnahmen hin, denen die Hersteller unterworfen sind: „Auf Rekordniveau befinden sich die Herstellerrabatte, die die Industrie an die gesetzlichen Kassen zahlt. Das waren 2017 mehr als 4 Milliarden Euro.“ Zudem müssen Hersteller den gesetzlichen wie auch privaten Kassen weitere Abschläge gewähren, wie etwa Hersteller- und Generikaabschläge, das Preismoratorium und Erstattungsbeträge. Diese beliefen sich im Jahr 2017 auf 3,2 Milliarden Euro (GKV) bzw. 530 Millionen Euro (PKV).